Höhepunkte, Besonderheiten
Fahnenweihe am 22.11.1997
Abriß der Vereinsgeschichte/Fahnenchronik anläßlich
der Fahnenweihe des Schützenvereins Mecklar am 22.11.1997
im Gasthaus Häslein, gehalten von Schützenbruder Erwin
Blum.
Sehr geehrte Gäste, liebe Schützenbrüder und Schützenschwestern,
ich darf Ihnen aus Anlaß der heutigen Fahnenweihe einen
kleinen Rückblick zur Vereinsgeschichte des Schützenvereins
Mecklar geben und auch einiges zur Entstehungsgeschichte unserer
Fahne sagen.
Gegründet im Jahre 1924, schoß man damals im freien
Gelände gegen den Berg, dort, wo heute an der B 27 das Schützenhaus
steht, mit großkalibrigen Gewehren auf Distanzen von 100
und 150 Metern.
1934 wurde der Schützenverein zwangsweise in den Eisenbahn
Turn -u. Sportverein eingegliedert, die Waffen mußten abgeliefert
werden, die Vereinskasse wurde vertrunken.
1953 Wiedergründung und in 1957 der Bau eines Schützenhauses.
Geschossen wurde jetzt mit dem Kleinkalibergewehr auf 50 Meter
Distanz, in Richtung der heutigen Schießbahnen.
1965/1968 wurde die Schießanlage durch den Bau von Blenden
und anderen Sicherheitseinrichtungen nach Auflagen durch die Polizeibehörde
überholt.
1974 Renovierten wir das Schützenhaus und von 1979 bis 1982
vergrößerten wir es und bauten eine Vierte Schießbahn
hinzu.
Das Luftgewehrschießen betrieben wir zunächst auf
dem Saale des Gasthauses zur Linde,
danach in der heutigen Kegelbahn des Gasthauses zum weißen
Röß’l und später hier oben im Saal.
Eine weitere Zwischenstation war das Dorfgemeinschaftshaus in
Mecklar, bis wir schließlich auch das Luftgewehrschießen
in das Schützenhaus verlegten.
Wir sind seit dem, was die Räumlichkeiten betrifft, unabhängig
und frei jeder Einmischung von außen. Wer diese Entwicklung
als Vereinsmitglied mitgemacht hat, weiß diesenVorteil sehr
zu schätzen.
Mit Beginn der 70-ziger Jahre haben wir uns mit der Anschaffung
einer Schützenkette zunächst für die Herren und
dann auch für die Damen, mit dem Anschaffen eines Vereinsabzeichens
- damals zusammen mit dem TSV Mecklar - und der Schützenjacken
und Westen ein sichtbares, äußeres Zeichen der Vereinszusammengehörigkeit
gesetzt.
Ein weiteres Zeichen fügen wir mit unserer Vereinsfahne
heute hinzu.
Offiziell wurde die Anschaffung einer Vereinsfahne erstmalig
im Protokoll der Generalversammlung im Dezember 1993 erwähnt,
als man ein Fahnenkommittee mit der Schützenschwester Elisabeth
Engelhardt, den Schützenbrüdern Erich Schwarzer und
Werner Fey wählte.
Dank großer Initiative von Schützenschwester Elisabeth
Engelhardt wurde eine Fahnenkasse geführt, in die die Erlöse
aus Veranstaltungen flossen. So kam ein schöner Betrag zusammen.
In einer Vorstandssitzung im April dieses Jahres entschloß
sich der Vorstand zum Kauf der Vereinsfahne.
Spontan spendeten alle Vorstandsmitglieder, der Schriftführer
hatte weitere großzügige Spender ausfindig gemacht,
die Fahnenkasse und die Vereinskasse sorgten für die Finanzierung.
Ich danke allen, die dazu beigetragen haben, daß wir uns
diese schöne Fahne kaufen konnten.
Auch ein Dank an die Gemeinde Ludwigsau, die sich mit einem Zuschuß
beteiligte.
Nun ist sie endlich da, unsere Vereinsfahne. Die Fahne des Schützenverein
Mecklar 1924 eV.
Die Fahne, das Symbol der Einigkeit und Zusammengehörigkeit,
die getragen und gezeigt wird in allen Zeiten, in guten und auch
dann, wenn sich die Zeiten einmal wandeln sollten.
Die Fahne, das Sinnbild der Stärke, viele Generationen trugen
schon ihre Fahne voran und scharten sich um sie.
Wir Schützen heute, sind Sportschützen. Dazu darf ich
aus meinen Ausführungen anläßlich der Feier zur
25jährigen Wiedergründung am 22.6.1979 zitieren:
"Waren die Schützenvereine ehemals Exklusivvereine,
deren Mitglieder keinerlei finanziellen Sorgen hatten, so betreiben
die meisten Schützenvereine heute Schießsport, ja Schießsport
auf breitester Basis. Wir nehmen für uns in Anspruch, eine
von vielen Sportarten zu betreiben und wollen dabei ernst genommen
werden."
Heute, nach fast zwei Jahrzenten dieser Feststellung, hat der
Schießsport weiter großen Auftrieb erhalten, der sich
auch in sportlichen Erfolgen niedergeschlagen hat.
Im Schützenverein Mecklar haben wir Kreismeister, Gaumeister,
Hessenmeister und Teilnehmer an Deutschen Meisterschaften zu verzeichnen.
Nicht unerwähnt möchte ich heute die herausragende
Schießleistung unseres Vereinsmitgliedes Torsten Blum lassen,
der bei den Hessischen Meisterschaften im Jahre 1990 mit einer
Junioren-Weltbestleistung im 60 Schuß KK liegend mit 595
Ringen Hessischer Meister wurde.
Ein kleiner Verein, und dazu zähle ich den Schützenverein
Mecklar, ist glücklich wenn aus der Nachwuchsarbeit gute
Schützen hervorkommen.
Ganz aktuell, gratulieren wir unserem Nachwuchsschützen
Tobias Popow zum Kreismeister im LG Jugend B, erzielt vor 3 Wochen
für den Schützenverein Mecklar.
Sie sehen, meine sehr verehrten Gäste, es sind beachtliche
sportliche Leistungen von Mitgliedern des Schützenvereins
Mecklar erzielt worden. Und auf die sind wir stolz.
Wenn der Schützenverein auch weiterhin eine aktive gesellschaftspolitische
Rolle im Vereinsleben von Mecklar spielen will, dann muß
er sich attraktiv gestalten, sportlich und auch gesellschaftlich.
Und wenn ich gesellschaftlich sage, meine ich, den Schützenverein
für viele Mitbürger so interessant zu gestalten, daß
diese sich auch unabhängig von einer schießsportlichen
Eignung dem Verein anschließen.
Nicht nur die sportlichen Aktivitäten allein formen und
zeichnen das Vereinsleben aus, nein, auch das Brauchtum, die Tradition,
prägen das Vereinsleben und den Verein mit.
Ich wünsche mir für den Schützenverein Mecklar,
daß künftig nun auch die Vereinsfahne ihren Teil dazu
beiträgt.
Was kann der Schützenverein seinen Mitgliedern bieten, die
nicht sportlich aktiv sein können, die keine Spitzenleistungen
erzielen, aber trotzdem am Vereinsgeschehen teilnehmen wollen?
Gewiß, es gibt die traditionellen Schießen, wie zum
Beispiel das Königsschießen, das Neujahrsschießen,
wo mehr oder weniger der Glücksschuß den Besten bestimmt.
Das kann aber nicht alles für den Schützenbruder, die
Schützenschwester sein, da fehlt doch noch etwas.
Wie heißt es in der Vereinssatzung unter anderem:
"Zweck und Aufgabe des Vereines ist es, seine Mitglieder
durch die Pflege der Kameradschaft und Freundschaft miteinander
zu verbinden"
Dieser Passus aus der Vereinssatzung gilt uns als Verpflichtung:
Treiben wir gemeinsam Sport, pflegen wir die Kameradschaft und
die Freundschaft miteinander.
Und mit der Tradition erinnern wir uns, blicken wir zurück
und blicken auch gleichzeitig gemeinsam nach vorne.
Die heutige Fahnenweihe ist ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte
des Schützenvereins Mecklar,
nehmen wir unsere Vereinsfahne in unseren Herzen und Gedanken
auf, bewahren und setzen wir eine Tradition fort,
zum Wohle des Schießsportes im Allgemeinen und des Schützenvereins
Mecklar im Besonderen.
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